Biografie

JSABELLA PORTMANN

Jsabella Portmann (*15. April 1976), aufgewachsen in Chur, ist verheiratet und Mutter eines achtjährigen Sohnes. Sie experimentierte bereits in ihrer Jugendzeit im ersten Atelier mit verschiedenen Medien, Materialien und Techniken, darunter Zeichnung, Malerei und Stein. Die Kunst ist für sie ein Mittel des Ausdrucks und bietet die Möglichkeit, Erlebnisse und ihre Umwelt zu verarbeiten. Ein Aspekt, der durch ihre spätere Arbeit als Psychiatriepflegefachfrau im Akutbereich an der Psychiatrischen Klinik Luzern noch mehr Tiefgang erhält. 

In Luzern lebte Portmann ab 1999 während 10 Jahren und zog daraufhin nach Zürich. Seit vier Jahren ist sie in Horgen direkt am See wohnhaft, wo sich auch ihr Atelier befindet.

Das Jahr 2003 bildete einen Wendepunkt in Jsabella Portmanns Leben. Von diesem Zeitpunkt an verschrieb sie sich beruflich mehr und mehr der Kunst. Seit 2009 ist sie regelmässig in Einzel- und Gruppen-Ausstellungen vertreten und betreibt seit vier Jahren die Galerie OBERTOR im bündtnerischen Hauptort Chur.

In ihrem Schaffen setzt sich Jsabella Portmann mit dem Menschen, ihrer unmittelbaren und der globalen Umwelt, aber auch mit philosophischen und mythologischen Themen auseinander. Sie stellt sich Fragen über die Sinnesfindung, das Sein des Menschen und jegliche Fragen des Lebens. Dabei ist ihr die Aktualität sehr wichtig, die sie in ihrer Kunst direkt verarbeitet und zum Ausdruck bringt.

Nebst der Malerei beginnt sich Jsabella Portmann im Jahr 2005 mit Tonskulpturen zu beschäftigen, die sie in der Kunstgiesserei Bründler in Oberwinterthur in Bronze giessen lässt. 

Ihr aktuelles Schaffen zeichnet sich durch eine fesselnde Dynamik aus. Diese widerspiegelt Jsabella Portmanns Zustand während des Malens, wo sie sehr unruhig und getrieben ist. Es entsteht eine starke Interaktion zwischen ihr, der Leinwand und der Farbe, in die sie sich gänzlich absorbiert. In Zügen, die von fein und zart, bis zu energetisch und kraftvoll sein können, lässt sie die Farben voll und ganz für sich sprechen. 

Jsabellas oft ungegenständliche, abstrakte Kunst soll den Betrachter dazu anregen, Inne zu halten, nachzudenken, das Unterbewusstsein zu wecken, sich mit dem Intuitiven zu befassen, aus seiner Komfortzone auszubrechen und das Werk auf sich wirken zu lassen. 

Ihr Schaffen zeichnet sich generell durch die Tiefe ihrer seelischen Erfahrungen, einem hohen ästhetischen Anspruch und einer starken Konsequenz und Kontinuität aus.

Sobald Jsabella Portmanns Werke das Atelier verlassen, werden sie bei jedem neuen Kontakt zur individuellen Interpretations- und Rezeptionsfläche sowie zur persönlichen Geschichte des Betrachters. Um eine vorgefertigte Interpretation zu vermeiden, verzichtet sie oftmals auf konkrete Werktitel und gibt höchstens Hinweise oder Anregungen, die eine Interpretation aber bewusst offen lassen.

 (Text: Seraina Peer)


Arbeitsgebiet 

Abstrakte Malerei & Bronzeplastiken

Nomination

2007 | Gastredner an der Hochschule für Animation, Luzern | Zum Thema: Prozessorientiertes Arbeiten

Anthologie „Intuitiv Malen“ | Zytgloggeverlag 

 

 

 

 nrh | 12. Oktober 2019